Essen, Anfang Oktober - Fans von Brett-, Gesellschafts-, Karten- und sonstigen Spielen wissen was das bedeutet. Die SPIEL ESSEN findet statt! Für meinen Messebesuch habe ich mir dieses Jahr den Freitag als Brückentag ausgesucht und war trotzdem von der Masse an Menschen erstaunt. Nach einer halben Stunde warten am Parkplatz, konnte ich endlich losstürmen. Durch eine glückliche Fügung ließ der Bus uns sogar an dem Eingang raus, der dem Ravensburger/Lorcana Stand am nächsten war.
Neben der messeneuen Deckbox habe ich die Gelegenheit genutzt mir Disney Villainous zuzulegen. Es tauchte schon häufiger in meinem Feed (personalisierte Werbung sei Dank) auf und die extra Lorcana Promo war dann der letzte Anstoß den ich brauchte.
Was braucht man um ein neues Spiel auszuprobieren? Richtig - drei Freunde und eine kleine Wochenendferienwohnung in der Eifel in der Nähe der finsteren Kakushöhle um das richtige Ambiete aufzubauen. Nun gut - der heimische Esstisch würde auch genügen, aber in meinem Fall stand ein Spielewochenende mit Freunden an das ich so direkt nutzen konnte.
Schnell wurden die vier Rollen (Captain Hook, Ursula, Prinz John und Malefiz) verteilt und ich durfte in die Rolle des heimtückischen Piratenkapitäns schlüpfen. Das Spiel ist sehr kurzweilig und hat eigentlich keine längeren Pausen. Die angegebene Spieldauer von 20 Minuten pro Spieler halten wir allerdings für etwas utopisch. Das klappt vielleicht, wenn man Friede, Freude, Eierkuchen vor sich hinspielt. Aber zum einen entbrennt bei uns stets ein gewisser Konkurrenzkampf, zum anderen spielen wir Bösewichte! Somit war unser Spielziel klar - in erster Instanz galt es die anderen am Gewinnen zu hindern.

Das Spiel selber ist schnell gelernt. Man bewegt seine Spielfigur jede Runde an einen anderen Ort (der die verschiedenen Stationen der jeweiligen Filme darstellt) und kann dementsprechend unterschiedliche Aktionen wie Karten ausspielen, Geldchips einsammeln, Bewegungen durchführen oder (und das war für uns fast am wichtigsten) den anderen nervige Helden ins Board spielen. Schnell gelernt, einfach umgesetzt und dennoch ist eine gewisse taktische Tiefe vorhanden, um abzuwägen, wann man selber seinen großen Wurf startet und versucht das Spiel zu gewinnen.

Und ich bin mir sicher, wenn dieser vermaledeite Mr. Smee nicht wieder die Karte von Nimmerland verbummelt hätte, dann wäre ich auch erfolgreich gewesen. Am Ende hatten wir mehrere spannende Runden, bei denen mehrfach der sichere Sieg jedes Spielers durch kollektive Verbrüderung der anderen drei Schurken verhindert wurde.
Das Spiel ist kurzweilig und einfach zu lernen. Man muss sich allerdings ein klein wenig mehr Zeit nehmen als angegeben und es gibt ein paar heftige Kombinationen, die manche Spieler, wenn's schlecht läuft mehr oder weniger aus dem Spiel werfen können. Laut Reddit sind diese Effekte den Entwicklern teilweise durchgegangen - gelten aber :-) Zum Glück kommt sowas selten vor und in unseren 5 Testrunden ist das auch nur einmal passiert. Wenn man weiß, dass die Gefahr besteht kann man's eigentlich immer umspielen.
Ich würde dem Spiel 4 von 5 Punkten geben und freue mich schon den ein oder anderen Schurken aus den Erweiterungspacks auszuprobieren. ★★★★☆
Euer Stefan
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