Lorcana Lexikon

 

An erster Stelle wollen wir uns einmal den verschiedenen Deck-Archetypen widmen und die verschiedenen Spielstile und ein paar Zwischenvarianten einordnen:

Aggro

Ein Aggrodeck in einem TCG verfolgt die Strategie möglichst schnell die Siegbedingung zu erreichen - im Fall von Lorcana heißt das 20 Legenden zu sammeln. Aggrodecks haben häufige eine relativ flache Tintenkurve (siehe unten) und bestehen zu einem Großteil aus Charakteren, die für mindestens 2 Legenden pro Runde questen gehen können. Aggrodecks sind sehr gut für Einsteiger geeignet, was aber nicht heißt, dass nicht auch diese Decks taktische Tiefe besitzen können.

Midrange

Unter Midrange versteht man einen Decktyp, der sowohl aggressive als auch kontrollierende Elemente vereint. Somit sind Midrange Decks meist besser als andere Decktypen in der Lage sich auf die jeweilige Spielsituation einzustellen. Genau hier liegt die größte Stärke aber auch die größte Schwierigkeit beim Spielen dieses Decktyps. Man muss sehr genau einschätzen können, wer im jeweiligen Moment der aggressivere und wer der kontrollierendere Spieler ist.

Control

Controldecks ignorieren häufig das Earlygame und verfolgen meist erstmal nur den Plan einen Ressourcenvorteil zu erwirtschaften, um im Lategame dann die Kontrolle über das Spiel zu übernehmen und dem Gegner keine Gelegenheit mehr zu lassen sein Spiel zu beenden. Häufig entwickelt sich eine solche Strategie und Boardclears (siehe unten) herum und es ist keine Seltenheit, dass Controldecks 0:17 oder 2:19 oder vergleichbar in Legenden hinten liegen und das Spiel noch komplett drehen.

Tempo

Zwischen Aggro und Midrange liegt das Tempodeck. Hier wird auch auf relativ aggressive Quester gesetzt, während man gleichzeitig den Spielaufbau des Gegners verlangsamen oder zurücksetzen möchte. Auf diese Weise soll ein Tempovorteil generiert werden, der dann später vom gegnerischen Deck nicht mehr aufzuholen ist. Spieler reiner Aggrodecks finden sich häufig mit zunehmender Erfahrung in diesem Decktyp wieder, da er zumindest eine gewisse Interaktion mit dem Gegner ermöglicht.

Combo

Combodecks ist es in der Regel egal was auf der anderen Seite des Tisches passiert. Das einzige Augenmerk liegt darauf, die eigene Combo aufzubauen, um irgendwann innerhalb weniger (idealerweise eines einzigen) Zuges zu gewinnen. Beispiele in Lorcana sind hierfür Tamatoa & Dime sowie Sheriff von Nottingham, Bayou und Biest. Da Combodecks oft ein wenig Zeit brauchen, um die Combo ans Laufen zu kriegen pendeln sie sich in der Skala meist zwischen Midrange und Control ein.

 

Insgesamt folgen die meisten TCGs grundlegend einem Stein-Schere-Papier Prinzip, wobei der Grundtyp Aggro gegen Control im Vorteil ist, Midrange gegen Aggro und Control seinerseits gegenüber Midrange vorne liegt. Ein wenig Glück beim Karten ziehen und clevere taktische Entscheidungen können diese Chancen oft allerdings ausgleichen.

Spielformate:

Bo3 - Best of 3, ein klassisches Turnierformat bekannt aus verschiedenen TCGs. In der Regel wird über einen Würfelwurf entschieden wer entscheiden darf wer die erste Runde beginnt. Anschließend darf immer der Verlierer der vorangegangenen Runde entscheiden wer anfängt.
2-Game - Ein Lorcana Original. Es werden immer genau 2 Runden gespielt, wobei jeder eine Runde beginnt - auch hier wird über einen Würfelwurf entschieden, wer aussuchen darf, wer die erste und wer die zweite Runde beginnt.

weitere Fachbegriffe:

Draw - damit ist jegliches Kartenziehen gemeint, sowohl die Karte zu Beginn des Zuges als auch jegliche zusätzlichen Karten durch Effekte

Cantrip - eine günstige Karte (idR 1 Tinte), die sich selbst ersetzt, indem man eine Karte ziehen darf

Filter - 1 Karte ziehen, 1 Karte abwerfen

Tintenkurve - die Übersicht wieviele Karten für 1, 2, 3 etc. Tintenkosten man hat - je nach Decktyp strebt man eine anders gestaltete Tintenkurve an. Im Limited empfiehlt es sich den Schwerpunkt bei 3-5 zu setzen.

Ramp - Möglichkeiten mehr als 1 Karte pro Runde in den Tintenvorrat zu legen, um so einen Ressourcenvorteil in späteren Runden zu haben

Trigger - Effekte, die unter bestimmten Bedingungen ausgelöst werden (z.B. EtB, oder wenn der Charakter verbannt wird o.ä.)

Bricken - ein Zustand, wenn man keine spielbaren oder tintbaren Karten auf der Hand hat und auch nichts sinnvolles nachzieht

Bounce - Karten auf die Hand ihres Besitzers zurück schicken

gestallte Boardstates - Boardstates bei denen kein Spieler sicher questen kann, sodass beide Spieler es vorziehen nichts zu machen außer ggf. weitere Karten auszuspielen

OTK - one turn kill (oftmals im Kontext von Combodecks verwendet)

OTD - on the draw also der Spieler, der als 2. dran ist und die erste Karte ziehen darf.

OTP - on the play also der Spieler, der ein Spiel beginnt

Boardclear - Karten die entweder das gesamte oder nur das gegnerische Board resetten können (Be Prepared, Sisu, Nehmt das Schwert)

EtB Effekte - enter the battlefield - Karten die beim Ausspielen einen zusätzlichen Effekt haben

Oppscore - Der Oppscore (von Opponent Score) wird i.d.R. als erster Tiebreaker (zum entscheiden wer bei Punktgleichstand vorne liegt) herangezogen. Hierbei werden die tatsächlichen Punkte der Gegner durch deren maximal mögliche geteilt. D.h. umso besser die eigenen Gegner abgeschnitten haben, umso besser steht man selber bei Punktgleichheit.

 

to be continued ...